Montag, 27. Juli 2009

FEC Teil 2

Huch, schon lange kein Posting mehr...
Kaum gings mir nach der ersten Chemo wieder richtig gut wars auch schon wieder Zeit für die zweite. Und mit richtig gut meine ich richtig gut - ich war laufen, Rad fahren, spazieren, am Strand fläzen, alles was das Herz begehrt. Sportliche Aktivitäten zwar kürzer und weniger intensiv als sonst, aber es funktioniert immerhin. 2 Tage vor der Chemo brach dann kurzfristig die Panik aus - Zahnschmerzen. Diese wurden Montag nachmittag aber als harmloses Karies identifiziert, behandelt und gut wars.
Die Chemotherapie selbst war dann ein einziges Affentheater. Assistenzarzt sticht den Port an, es läuft genau nix. Er probiert ein bisschen rum, es tut sich nix. Er krigt die Krise, denkt er hat einen Fehler gemacht und holt die Oberärztin. Die schaut sich die Sache mal an, die Nadel sitzt richtig, probiert auch ein bisschen rum - es tut sich weiterhin fast nix. Kaum ein Tropfen NaCl-Lösung will durch dem Port. Die Schwester hängt das Fortecortin an, vielleicht läuft das besser? fehlanzeige, jetzt tropft es noch seltener. Oberärztin kommt nocheinmal, neuer Stich, tut aasig weh, nutzt aber nix. Erneutes Verschieben und Verdrehen der Nadel, nix. Ok, es muß der Anästhesist her, der den Port gelegt hat. Der ist aber im OP unabkömmlich. Inzwischen soll ich schon mal in die Radiologie, Kontrastmitteldarstellung des Ports. Also warten auf den Abruf und dann Abmarsch ins Röntgen. Beim Aufstehen tropft auf einmal Blut aus der Einstichstelle am Port und landet ganz dezent auf meinem schönen weißen Rock. Gut, Rötgen wurde mit Müh und Plage durchgeführt, da der Bildschirm der Durchleuchtungsanlage ausgerechnet während meiner Untersuchung das Zeitliche gesegnet hat. Ergebnis: Soweit alles ok., der Venenkatheter macht allerdings im Gefäß eine M-förmige Verbiegung. Sieht beinahe aus wie der Anfangsbuchtsabe einer berühmten Fastfood-Kette. Das könnte die Ursache des Übels sein, ist spontan aber nicht behebbar. Mir werden 2 Alternativen vorgeschlagen: Chemo über die Armvene oder den Zyklus verschieben. Ich zeige der OÄ beinahe den Vogel wegen Option1, bin völlig entnervt und wähle Option 3: Ich sitze das aus, hier und jetzt. Und wenn die Infusionen bis Mitternacht dauern, diese Chemotherapie kommt heute in meinen Körper und sicher nicht über meine Armvenen. Wieder gings mit Epirubicin los, pünktlich nach 20min wurde mir übel und ich bekam Kopf- und Nackenschmerzen. Das hat zusätzlich genervt, eine simple PCM-Tablette und ein Eispack im Nacken brachten aber rasch Erleichterung. Als das Cortison und das Epirubicin nach mühevollen Stunden drin waren, liefen die anderen beiden Infusionen als ob es nie ein Problem gegeben hätte. Dann kam auch der Anästhesist auf ein Schwätzchen vorbei, ein Problem gab es ja nicht mehr zu lösen. Um ca. 17Uhr wars dann, nach 8 Stunden, endlich geschafft. Noch am Nachhauseweg wurde mir aber tierisch übel, zusätzlich hatte ich auch noch Hunger. Außer einer halben Tafel Schoki hatte ich bei dem Streß kein Essen gebraucht. Interessanterweise wird die Übelkeit durch kleine Mengen einfacher Nahrung (Reis) besser. Die Nacht war ok, am Donnerstag war ich nicht gesund aber doch erstaunlich fit. Ein bisschen flau im Bauch, müde, aber sonst alles ok. War sogar eine Freundin besuchen und ihr neues Kätzchen bestraunen. Freitag wars dann aber schlimm - Übelkeit, Müdigkeit, ein benommenes Gefühl im Kopf. Von Samstag an ging es mir dann wieder besser und seit Dienstag kann ich durchaus behaupten, dass es mir gut geht. Hoffentlich bleibt das so. Leukozyten sind mit 4,5 im Normbereich, Hb und Erys knapp darunter. Alles kein Problem. Hoffentlich bleibt das so!!!!

Donnerstag, 9. Juli 2009

Haare ab

Nun ist es also soweit. Die Haare sind weg.
Eigentlich hätte das gestern eine Frisörin erledigen sollen. Die hat sich aber geweigert, mir eine Glatze zu scheren. Dafür hat sie mir einen Kurzhaarschnitt verpasst - genau das, was ich NICHT wollte. Jedenfalls gingen mir dann über Nacht ziemlich viele kurze Haare aus und die Kurzhaarfrisur war sowieso keine Lösung für die Öffentlichkeit. Wie sieht das denn aus, erst 60cm-Haare, dann 3cm und dann wieder 50cm und auch noch rötlich getönt? Gestern und heute nachmittag hatte ich meinen Fiffi über den kurzen Haaren auf, das hat aber nicht wirklich funktioniert. Und über den Tag habe ich weiter Haare verloren und mit mir gehadert. Schließlich und endlich gabs dann aber kurzen Prozess, den die Haarschneidemaschine beinahe nicht überlebt hätte. Jetzt sitze ich da mit Glatze und Ringelmütze auf. Die Entscheidung war jedenfalls richtig.

Dienstag, 7. Juli 2009

Lieblingsblumen
















Vorher


sahen sie so aus, nachher folgt demnächst...

Haare

Langsam aber sicher wird es Wirklichkeit - Haarausfall. Wurde mir für den 12. bis 15. Tag nach der 1. Chemo angekündigt. Gestern abend, pünktlich an Tag 12, fielen die ersten Haare aus. Heute morgen waren es leider schon mehr. Morgen, spätestens am Donnerstag, befürchte ich, bin ich reif für den Frisör. Glatze scheren. Ich darf da gar nicht dran denken, meine schöne lange Mähne....

Freitag, 3. Juli 2009

Affenhitze

Zur Vermeidung eines Lymphödems sollten Aufenthalte in großer Hitze vermieden werden. Andererseits muß man auch Dinge erledigen, die nur per Auto machbar sind. Und das ist hier alles, was nicht im Dorf erledigt werden kann. Vom Fachrztbesuch bis Klamotten kaufen, Kino usw. Und Auto hat leider keine Klimaanlage. War damals noch nicht Serienausstattung und ich habe es an einem 2. Jänner bei minus 10°C bestellt. Da denkt kein Mensch an Hitze.
Ansonsten gilt: Sommer, Sand und Meer!!!!!!!!!! Habe ich zum Glück vor der Haustür.

Donnerstag, 2. Juli 2009

In meiner Mundhöhle...

feiert heute jemand Grillparty. Die Wangen brennen und die Zunge glüht. Alle Löschversuche mit kaltem Joghurt, Eiswürfeln und Salbeitee und Panthenol-Lutschtabletten helfen nur kurz.
Zum Glück ist das aber zur Zeit die einzige Nebenwirkung der Chemo!