Montag, 29. März 2010

Mittwoch, 17. März 2010

Frühlingsboten



Es wird doch noch Frühling!

Willkommen zurück in der Normalität!

Montag war also mein erster normaler Arbeitstag seit dem 08.Mai 2009. Nach 10 Monaten und 7 Tagen krankgeschrieben sein kehrt endlich wieder ein halbwegs normaler Tages- und Wochenablauf ein. Zu Beginn konnte ich es mir gar nicht vorstellen, überhaupt nur einen Tag krank zu sein, hatte ich doch erst einmal in meinem ganzen Berufsleben eine Krankschreibung gebraucht. Jetzt ist eine beinahe unvorstellbar lange Zeit vergangen. Die Arbeit ist noch immer die Gleiche und macht mir große Freude, auch wenn sich in dieser Zeit viel verändert hat. Trotzdem, ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich einmal so froh sein werde, dass ich wieder arbeiten darf.

Samstag, 13. März 2010

Pink gloves

Der Pink Glove Dance ist einfach sehenswert.

Heidelberg

DEGUM-Kurs Gelenksonografie. Aufbaukurs. Den Grundkurs habe ich im April 2009 absolviert, 2 Wochen später war ich selbst krank. Also ein Jahr lang keine Gelegenheit gehabt, auch nur irgend etwas zu üben. Untersuchungszahl exakt null. Nur bei 2 Kollegen mal alle Gelenke durchgeübt, und das war gleich nach dem Kurs.
Dadurch glänze ich zur Zeit nicht gerade mit Spitzenleistungen was diese Art der Diagnostik angeht. Aber mit zunehmender Kursdauer fällt es mir immer leichter. Ich finde, das ist ein guter Start in einen neuen Abschnitt des Berufslebens. Am Montag ist nämlich mein erster normaler Arbeitstag seit 8. Mai 2009.

Krebsnachlese: FEC Nr.5

Begann wie alle Anderen auch. Nur, dass es morgens auf der Fahrt ins Krankenhaus, schon herbstlich kühl und nebelig war. Kein Wunder, am 16. September.
Zuerst Guten Tag sagen bei der breast care nurse, Laborzettel abgeben, dann Zimmer beziehen, Gespräch und Untersuchung beim Chefarzt. Warten auf den nächsten Arzt, der den Port ansticht und erst mal das Dexamethason anhängt, 0,9% NaCl dazu, dann die Chemo selbst, wie immer Epirubicin zuerst. Alles Routine. Aber dann läuft irgendetwas verkehrt. Nach ca. 1/3 des Epirubicin wird mir komisch. Undefinierbar, nicht übel aber irgendwie schwach, müde, abnormal. Jede Chemo ist ein Überraschungsei, also denke ich mir nichts besonderes dabei. Ich liege im Bett, meine Mutter sitzt mir gegenüber und wir diskutieren über irgendwelche Ereignisse, lachen, scherzen, lästern. Ein paar Minuten später bekomme ich Schüttelfrost und werde tierisch müde. Kann kein Gespräch mehr fortsetzen und fühle mich hundeelend. Die Krankenschwester misst Blutdruck, Puls und Fieber, alles ok. Holt schliesslich die Ärztin, die erst mal die Epirubicin-Infusion beendet und mir Blut abnimmt. Schliesslich kommt auch noch die Oberärztin, aber so wirklich kann sich niemand erklären, was da gerade los ist. Ich bin müde, es juckt, ich verkrieche mich unter der Bettdecke und schlafe. Die Blutwerte sind in Ordnung, die Chemo soll mit den anderen beiden Substanzen weiter laufen. Ok, wird gemacht ich schlafe weiter. Als die Chemo durch ist schlafe ich immer noch. Meine Mutter möchte mich ins Auto packen und nach Hause fahren. Ich kann nicht. Ich will schlafen. Mir gruselt vor dem Gedanken das Bett zu verlassen, es fühlt sich an wie in Trance, wie auf einem Drogentrip. Die Welt dreht sich um meine Längsachse. Also wurde beschlossen, dass ich im Krankenhaus bleiben muß. Ich empfinde das als Segen, ich glaube, ich wäre so nicht bis zum Auto gekommen. Irgendwann kommt der Chefarzt noch einmal zur Visite, meint was von allergischer Reaktion und dass ich mehr Dexamethason nehmen soll. Danach schlafe ich wieder ein, werde nur kurz zwischendurch wach um aufs WC zu tapsen. Da ist es aber draussen schon dunkel, dann weckt mich die Nachtschwester kurz und will wissen wie es mir geht. Gefühlt nur einen Augenblick später steht die nächste Schwester neben meinem Bett und erzählt etwas von Chefarztvisite. Also muß es schon Donnerstag Morgen sein. Und schon ist die Visite da und auch gleich wieder weg, ich schlafe weiter. Rufe meine Mutter an, dass sie mich abholen kommen soll. Dann noch ein Gespräch mit dem Chefarzt, er weiß nicht, was diese Zustände verursacht. Zusammen mit dem Juckreiz könnte das eine allergische Reaktion sein, das hätte er aber in Zusammenhang mit Epirubicin noch nie gesehen. Gut, dann bin ich wieder einmal die erste. Inzwischen habe ich 17 Stunden beinahe am Stück geschlafen. Am Weg nach Hause bin ich wach, zuhause falle ich quasi aufs Sofa und schlafe weiter. Es juckt und mir ist kalt. Insgesamt zieht sich dieser Katastrophenzustand bis Samstag, dann kommen langsam die Lebensgeister wieder.
Erst Wochen später, bei der ersten Nachsorge erzählt mir eine Schwesternschülerin, dass sie in besagter Nacht in 15min-Abständen in mein Zimmer gucken musste, überwachen wie es mir geht. Ich habe nur ein einziges Mal mitbekommen.
Jedenfalls ist seit diesem Chemozyklus meine Neurodermitis mit voller Wucht zurück (falls sie jemals weg war), bis heute sind Juckreiz und Ekzeme wieder tägliches Thema.

Krebsnachlese: Sommernachlese

Ich habe das Gefühl, jemand hat mir den Sommer geklaut. Es ist Mitte September, es wird kühler und die Tage schon deutlich kürzer. Der Sommer war lang, sonnig und heiss, aber irgendwie fehlte das Leichte, das Unbeschwerte, das Sommerfeeling. Ich bin es nicht gewohnt, Veranstaltungen zu meiden weil ich Menschenansammlungen meiden soll. Ich will mich an diesen Zustand auch nicht gewöhnen und war trotzdem auf diversen Sommerfesten, wenn auch immer nur sehr kurz. Um spätestens 22.30 muß ich nämlich im Bett sein um am nächsten Morgen trotzdem bis um 9.00 zu pennen. Und ein Mittagsschläfchen muß natürlich auch sein. Am Kopf wachsen erste Haare, ganz vorsichtig, ganz dünn und fast unsichtbar hell, als ob sie sich verstecken wollten. Dafür verabschieden sich noch mehr Augenbrauen und Wimpern.
Weil ich das Gefühl habe, dass mein Gehirn langsam aber sicher einrostet nehme ich an einer Fortbildung in Damp teil. Das waren einige schöne Tage an der Ostsee, mit viel Spaß mit Kollegen und reichlich Abwechslung. Natürlich wusste dort niemand was Sache ist. Einzig der Kollege, der im Untersuchungskurs meine HWS untersuchen musste hat danach ganz dezent gefragt, warum ich mit einer Perücke herumlaufe.
Ein Shoppinggtrip in Hamburg wird zur Belastungsprobe, sorgt aber auch für Abwechslung und Entspannung. Ich versuche immer wieder ein bisschen Sport zu machen. Joggen ist wegen meiner geschwollenen Beine und inzwischen fast 10kg mehr auf den Rippen beinahe unmöglich. Rennrad fahren (bzw. schleichen) geht aber gut und damit kann ich mich auch gut beschäftigen. Einfach raus, in die Natur, in die Sonne, in die frische Luft.

Montag, 8. März 2010

Haare

Der 5.12.2009 war ein besonderer Tag. Krampustag, und passend dazu habe ich mich zum ersten Mal seit einer kleinen Ewigkeit ohne Perücke oder andere Kopfbedeckung in die Öffentlichkeit getraut.

Herr Cushing lässt auch noch grüßen....

Heute, am 8.3.2010:

Man könnte meinen, das wäre eine kreative Frisur.

Freitag, 5. März 2010

Krebsnachlese: FEC Teil 4

Muß irgendwie unspektakulär gewesen sein. Allerdings war mir, dank neuer Medikamente, diesmal nicht übel. Irgendwie wiederholt sich jetzt alles. Chemo, 3 Tage richtig elend krank, drei Tage nicht mehr ganz so krank, 2 Wochen Ruhe und alles wieder von vorne. Am Körper findet sich kein einziges Haar mehr, am Kopf halten einige Wimpern und Augenbrauen tapfer die Stellung. Meine Eltern kommen tapfer einige Tage vor jeder Chemo und bleiben über eine Woche. Die Insel wird zu unserem 2. Wohnzimmer.
Ach, und es ist Hochsommer. So sommerlich, dass es am Nordseestrand in St. Peter Ording zugeht wie sonst nur an der oberen Adria in Italien. Sonnenschirm reiht sich an Sonnenschirm, Strandmuschel an Strandmuschel. Menschenmassen liegen am Strand und tummeln sich im Ort. Dieser Sommer könnte soooooo schön sein. Ich selbst bin übrigens auch so gut wie jeden Tag am Strand. Schwimmen traue ich mich zwar nicht, weil ich Angst habe Wasser zu schlucken und mir irgendwelche Bakterien einzufangen aber ich mische mich unter die Urlauber und geniesse die Stimmung so gut es eben geht.

Montag, 1. März 2010

100/100 2.0

100/100 heisst 100 Tage, 100 Läufe und ist eine Aktion auf www.triathlon-szene.de um sich gegenseitig im Winter zum Laufen zu motivieren und durch möglichst häufiges Laufen Laufökonomie und natürlich Ausdauer und Geschwindigkeit zu verbessern. Am 22.11.2009 gings los, heute waren die 100 Tage auch schon wieder zuende. Fazit: 56mal gelaufen, 314,4km in 2178 Minuten. Trotz der schon zur genüge beschriebenen Schwierigkeiten. Macht Spaß! Im Vergleich dazu 100/100 1.0 im Winter 2008/09: 53 Läufe und 446,61km in 2906,7 Minuten.