Gestern kamen sämtliche Histologiebefunde per Post. Eigentlich kannte ich auch den letzten Befund bereits aber in Ruhe gelesen hat er mich noch einmal schockiert.
"Im Bereich der Ränder der Wundhöhle befinden sich diffus verteilte Zellgruppen eines intraduktalen Carcinomes. Außerdem finden sich in 2 weiteren Quadranten Anteile eines intraduktalen Carcinomes unterschiedlicher Größe. Kein weiteres invasives Carcinom nachweisbar."
Heftig.
Sonntag, 28. Juni 2009
1. Zyklus FEC
Unglaublich, was sich in den letzten Tagen getan hat. Und was ein Mensch alles aushält. Eine OP am 8.6., eine OP am 15.6. und ein Chemotherapie-Zyklus am 24. 6.! Uffff. Kein Wunder, dass ich die Nachmittage regelmäßig verpenne und nach einer Stunde spazieren gehen ko bin.
Die Chemotherapie verlief eigentlich ganz gut. Erst mal gab es Startschwierigkeiten, weil mein zickiges Etwas namens Port nicht funktionieren wollte. Dass der weh tut ist nun ja nichts mehr Neues, dass er sich aber spülen lässt und dann keine Infusion rein geht fand ich gar nicht prickelnd. Hatte schon Besuch vom Anästhesisten, der das Ding gelegt hat, der hat noch vor der offenen Zimmertür ein weniger nettes Kommentar mit sch... abgegeben,. Aber irgendwann liefs dann doch. Der Vorlauf sehr zögerlich, das Epirubicin statt 15min über 60, irgendwann wars drin. Tief einatmen, nicht lachen, wenig sprechen, dann funktioniert der Port. Nicht gerade das Paradebeispiel für einen "sicheren venösen Zugang".
Mittwoch Nachmittag war ich erst mal platt. Müde, völlig fertig. Und hatte Magenschmerzen, oder war das doch Übelkeit? Ließ sich nicht genau differenzieren. Donnerstag morgens schien der Spuk vorbei. Noch etwas müde, aber im Bauch war alles ok. Schön, dachte schon, das wäre es gewesen. In der Nacht zum Freitag fühlte ich mich plötzlich unruhig und hätte doch so gerne weitergeschlafen, die Beine waren kribbelig, ich war genervt. Hm, kommt das von der Chemo oder vom Kortison drumherum? Freitag war mir wieder übel, oder waren es Magenschmerzen, wasweißich. Ein normalerweise völlig problemloser Spaziergang wurde mir auf einmal viel zu weit. Ich habe Durst wie ein Kamel in der Wüste und saufe doch wie ein Pferd. Gegen Abend beruhigt sich der Bauch auch wieder. Samstag ist nicht mehr viel von Chemotherapie zu bemerken. Heute bin ich wieder hundemüde, das Schlafen am Nachmittag wird langsam aber sicher Standard.
Die Chemotherapie verlief eigentlich ganz gut. Erst mal gab es Startschwierigkeiten, weil mein zickiges Etwas namens Port nicht funktionieren wollte. Dass der weh tut ist nun ja nichts mehr Neues, dass er sich aber spülen lässt und dann keine Infusion rein geht fand ich gar nicht prickelnd. Hatte schon Besuch vom Anästhesisten, der das Ding gelegt hat, der hat noch vor der offenen Zimmertür ein weniger nettes Kommentar mit sch... abgegeben,. Aber irgendwann liefs dann doch. Der Vorlauf sehr zögerlich, das Epirubicin statt 15min über 60, irgendwann wars drin. Tief einatmen, nicht lachen, wenig sprechen, dann funktioniert der Port. Nicht gerade das Paradebeispiel für einen "sicheren venösen Zugang".
Mittwoch Nachmittag war ich erst mal platt. Müde, völlig fertig. Und hatte Magenschmerzen, oder war das doch Übelkeit? Ließ sich nicht genau differenzieren. Donnerstag morgens schien der Spuk vorbei. Noch etwas müde, aber im Bauch war alles ok. Schön, dachte schon, das wäre es gewesen. In der Nacht zum Freitag fühlte ich mich plötzlich unruhig und hätte doch so gerne weitergeschlafen, die Beine waren kribbelig, ich war genervt. Hm, kommt das von der Chemo oder vom Kortison drumherum? Freitag war mir wieder übel, oder waren es Magenschmerzen, wasweißich. Ein normalerweise völlig problemloser Spaziergang wurde mir auf einmal viel zu weit. Ich habe Durst wie ein Kamel in der Wüste und saufe doch wie ein Pferd. Gegen Abend beruhigt sich der Bauch auch wieder. Samstag ist nicht mehr viel von Chemotherapie zu bemerken. Heute bin ich wieder hundemüde, das Schlafen am Nachmittag wird langsam aber sicher Standard.
Freitag, 19. Juni 2009
Wieder zu Hause!
Seit gestern ist das Thema Krankenhaus erst mal abgehakt. Schon am 3. postoperativen Tag gings wieder nach Hause. Gut so. Ich fühle mich halbwegs fit, Schmerzen gibt es so gut wie nicht mehr, seit die Drainage entfernt wurde.
Einzig der Port nervt. Und das ganz gewaltig, bei fast jeder Bewegung, beim Liegen auf der linken Seite usw. Letzte Woche tat das Teil so weh, dass ich eine Nacht lang kein Auge zubekommen habe und am nächsten Morgen im Krankenhaus zur Kontrolle aufgelaufen bin.
Der Nachhauseweg führte auch am Sanitätshaus vorbei. Ich wusste gar nicht, dass "die Brustpatientin von heute" nur Weiß trägt und mindestens Körbchengröße C hat. Hilfe, ich bin doch noch nicht 70! Die Verkäuferin hatte exakt einen passenden ProthesenBH für mich, der hat allerdings wirklich gepasst und sieht trotz weiß auch ganz nett aus. Schwarze BHs musste sie erst bestellen, Lagerhaltung lohnt sich nicht. An die Prothese muß ich mich langsam gewöhnen, das dürfte aber kein Problem sein, wenn die Narbe erst mal gut verheilt ist.
Den Gedanken an einen Brustaufbau habe ich erst mal von mir geschoben. Ich kann das Wort Narkose nicht mehr hören und die Prozeduren drumherum nicht mehr ertragen. Mir wurde empfohlen, erst mal die Chemotherapie durchzuziehen und mir dann ein Jahr Erholungszeit zu gönnen. Dann werde ich mich beraten lassen und weiter entscheiden.
Einzig der Port nervt. Und das ganz gewaltig, bei fast jeder Bewegung, beim Liegen auf der linken Seite usw. Letzte Woche tat das Teil so weh, dass ich eine Nacht lang kein Auge zubekommen habe und am nächsten Morgen im Krankenhaus zur Kontrolle aufgelaufen bin.
Der Nachhauseweg führte auch am Sanitätshaus vorbei. Ich wusste gar nicht, dass "die Brustpatientin von heute" nur Weiß trägt und mindestens Körbchengröße C hat. Hilfe, ich bin doch noch nicht 70! Die Verkäuferin hatte exakt einen passenden ProthesenBH für mich, der hat allerdings wirklich gepasst und sieht trotz weiß auch ganz nett aus. Schwarze BHs musste sie erst bestellen, Lagerhaltung lohnt sich nicht. An die Prothese muß ich mich langsam gewöhnen, das dürfte aber kein Problem sein, wenn die Narbe erst mal gut verheilt ist.
Den Gedanken an einen Brustaufbau habe ich erst mal von mir geschoben. Ich kann das Wort Narkose nicht mehr hören und die Prozeduren drumherum nicht mehr ertragen. Mir wurde empfohlen, erst mal die Chemotherapie durchzuziehen und mir dann ein Jahr Erholungszeit zu gönnen. Dann werde ich mich beraten lassen und weiter entscheiden.
Dienstag, 16. Juni 2009
Trennungsschmerz
Oder ein Gefuehl groesstmoglicher Sicherheit, dass nun alle fassbaren Krebszellen meinen Koerper verlassen haben. Die Entscheidung zur Ablatio war schwer. Gestern war schliesslich die OP, heute geht es mir schon wieder recht gut, Schmerzen habe ich so gut wie keine.
Mittwoch, 10. Juni 2009
Ein Schrecken ohne Ende....
Montag war also die Nachresektion. Schon heute mittag gab es ein erstes Ergebnis vom Pathologen. Alle Liebhaber gepflegter Ausdrucksweise bitte wegschauen: Schöner Scheiss. Isolierte Zellnester eines DCIS im gesamten Nachresektat verteilt. Keine Rede von tumorfrei. Nun ist also für nächsten Montag die Ablatio geplant. Für mich kommt, onkologisch wie psychisch, keine andere Methode mehr in Frage. Eine weitere Nachresektion könnte zu keinem kosmetisch akzeptablen Ergebnis mehr führen, hinterlässt aber trotzdem Unsicherheiten.
Hört dass denn nie auf...
Hört dass denn nie auf...
Dienstag, 9. Juni 2009
geschafft!
Ist inzwischen auch die Nachresektion. Ausserdem bin ich jetzt stolze Besitzerin eines Ports und eines gelben Scheins bis Ende Juli. Ein Rezept fuer eine Peruecke habe ich auch bekommen und einen Zeitplan fuer die Chemo. Die Letzte ist fuer 30.9. Geplant. Ich habe mich noch nie so auf Oktober gefreut!
Sonntag, 7. Juni 2009
Nachresektion
Bin wieder im Krankenhaus.OP ist fur morgen 8 Uhr geplant.dabei bekomme ich auch einen Port. Gruseliger Gedanke.so etwas bekommen doch nur die wirklich Kranken. Hoffentlich klappt alles so gut wie beim letzten mal. Und hoffentlich schnarcht meine zimmernachbarin nicht.
Ein neuer Schrecken
19.Mai 2009: Wundkontrolle. Alles Bestens. Die endgültige Histologie scheint das Ergebnis der Stanzbiopsie zu bestätigen. Die Lymphknoten sind tumorfrei. Es gibt aber ein Problem: Der Resektionsrand. Der Tumor konnte zwar vollständig entfernt werden, in den gedachten 5mm Sicherheitszone befanden sich aber noch DCIS-Zellen, bis <1mm Abstand zum Schnittrand. Zu riskant, sich rein auf die Strahlentherapie zu verlassen. Eine Nachresektion ist notwendig. Ok, damit kann ich und muß ich leben. Ein Termin soll erst festgelegt werden, nachdem alle histologischen Untersuchungen fertig sind und die Frage, ob Chemotherapie ja oder nein geklärt ist.
Was? Chemotherapie? Davon war bis jetzt noch gar keine Rede! Jetzt wird sie mir aber empfohlen. Meine Psyche schaltet mal wieder auf Schreckstarre, ich versuche, mich auf medizinisch wesentliche Fakten zu konzentrieren. Stell dir vor, du liest die Befunde eines Patienten, nicht die eigenen, blende den Namen und das Geburtsdatum im Betreff aus. Hat mir eine liebe Kollegin, die das alles selbst schon erlebt hat, empfohlen. Das hilft!
Was die Chemo betrifft, sind sich die Experten nicht einig. In der Tumorkonferenz wurden pros und contras gegeneinander abgewägt. Mit dem Ergebniss, dass genauso viel für wie gegen eine Chemotherapie spricht. DAS Argument dafür war aber mein Alter, in Kombination mit dem G2. Um sicherer zu gehen sollte ich mich an der Universitätsfrauenklinik in Kiel vorstellen. Der dortige Vorstand sollte seine Empfehlung für die adjuvante Therapie abgeben. Ich bin sehr einverstanden, der Termin findet aber erst am 3.6. statt, da der Professor im Urlaub ist.
Was? Chemotherapie? Davon war bis jetzt noch gar keine Rede! Jetzt wird sie mir aber empfohlen. Meine Psyche schaltet mal wieder auf Schreckstarre, ich versuche, mich auf medizinisch wesentliche Fakten zu konzentrieren. Stell dir vor, du liest die Befunde eines Patienten, nicht die eigenen, blende den Namen und das Geburtsdatum im Betreff aus. Hat mir eine liebe Kollegin, die das alles selbst schon erlebt hat, empfohlen. Das hilft!
Was die Chemo betrifft, sind sich die Experten nicht einig. In der Tumorkonferenz wurden pros und contras gegeneinander abgewägt. Mit dem Ergebniss, dass genauso viel für wie gegen eine Chemotherapie spricht. DAS Argument dafür war aber mein Alter, in Kombination mit dem G2. Um sicherer zu gehen sollte ich mich an der Universitätsfrauenklinik in Kiel vorstellen. Der dortige Vorstand sollte seine Empfehlung für die adjuvante Therapie abgeben. Ich bin sehr einverstanden, der Termin findet aber erst am 3.6. statt, da der Professor im Urlaub ist.
Samstag, 6. Juni 2009
Ein Krankenhaus aus der falschen Perspektive
10.Mai 2009: Seit Jahren gehe ich beinahe täglich ins Krankenhaus. Aus Überzeugung, weil mich das Studium fasziniert hat und weil es jetzt mein Beruf noch viel mehr tut.
Diesmal ist aber etwas verkehrt. Ich werde nach einigen Daten und Telefonnummern gefragt, muß unterschreiben, bekomme Thrombosestrümpfe angemessen - und finde mich plötzlich auf der falschen Seite des Klinikalltags wieder. Nach der Achterbahn der Gefühle der letzten Tage, Angst, Verzweiflung, Sorge, Schmerz, aber auch Freude, Spaß und Geborgenheit,alles in raschem Wechsel, überwiegt nach der Krankenhausaufnahme die Zuversicht. In wenigen Stunden bin ich diesen Tumor los. Dann ist er WEG, kann erst mal keinen weiteren Schaden mehr anrichten. Die Schlaftablette lege ich um 22Uhr aufs Nachtkästchen, drehe mich um und schlafe bis zum nächsten Morgen.
11.Mai 2009: Ich strahle. Nicht vor Freude, nein, radioaktiv. Zumindest 4 meiner Lymphknoten in der rechten Achselhöhle tun das, nachdem sie mit einem radioaktiven Medikament markiert wurden. In weniger als 1 Stunde muß ich mich von ihnen trennen, sie sollen Aufschluss darüber geben, ob sich schon bösartige Zellen in das Lymphsystem ausgebreitet haben. Dann geht es mal wieder sehr schnell. Beruhigungspille, Thrombosestrümpfe und OP-Hemdchen an, schnell aufs WC und ab ins Bett, ab in den OP. Die Beruhigungspille hätte vielleicht noch etwas mehr Zeit gebraucht, ich habe Dinge gesehen und mitbekommen, von denen ich eigentlich nichts wissen wollte. Wie man eine Narkose einleitet wusste ich auch schon vorher, aber ich habe sogar die ersten Atemzüge Narkosegas noch bewusst eingeatmet, erst dann kam der Filmriss. Gegen 13 Uhr wurde ich wieder wach. Mein Busen war noch da, eindeutig. Aua. Ich bekam ein Schmerzmedikament, das mich gleich wieder ins Träumeland schickte. Kurz darauf fand ich mich in meinem Zimmer auf der Gyn-Station wieder. Nach einiger Zeit die ersten Telefonate. Mir geht es gut, leichte Schmerzen aber alles ok. Später kam die Chefarztvisite. Die Op ging gut, es konnte brusterhaltend operiert und der Tumor großzügig entfernt werden. Alle Lymphknoten waren tumorfrei. Ich bin glücklich. Noch am selben Nachmitag darf und kann ich wieder aufstehen. Abends kommt der erste Besuch. Nachts gibt es dann doch noch stärkere Schmerzen, die sich aber mit Novamin bekämpfen lassen.
Dienstag Vormittag spaziere ich 3 Runden über die Station und am Nachmittag gleich bis vors Haus.
Mittwoch steht die Skelettszintigrafie am Programm. Ich strahle wieder, von innen heraus. Schon wieder radioaktiv. Die Injektion der Radioaktivität gestaltet sich als ein besonderes Spektakel. Dann der Verbandswechsel. Unter normalen Umständen sind Verbandswechsel, wie überhaupt alles, was mit Wundmanagement zu tun hat, mein Thema. Aber kaum gehts ans eigene Fell... Wie oft hatte ich schon eine Lasche in einer Wunde platziert oder wieder entfernt, ehrlich, ich habe nicht mitgezählt. Diese eine, die in meiner rechten Brust, hätte mich beinahe zum Kollabieren gebracht. Wie viele Redons habe ich schon gezogen, keine Ahnung. Tief einamen - und mit einem lauten Schrei wieder ausatmen. Himmel, das tat weh. Aber es ist weg. Nach einer schier endlosen Minute oder zwei ging dann auch der Schmerz und kam zumindest Tagsüber nicht mehr wieder. Später erfolgte dann die eigentliche Szintigrafie. Vom vielen Laufen der letzten Wochen zickte mein Schienbeinkantensyndrom. Das konnte man in der Szintigrafie natürlich deutlich erkennen und sorgte dann auch für die entsprechende Aufregung unter den MTAs. Aber schlußendlich war alles in bester Ordnung. Wieder eine Sorge weniger.
Am Donnerstag lerne ich vor allem eines: Warten. Auf den Sozialdienst, auf die Physiotherapie, auf den Psychoonkologen, auf das Thoraxröntgen. Ich lerne auch, dass Angst in meiner Situation normal ist, zumindest für Psychoonkologen. Und dass die Schreckstarre, in der sich mein Geist seit über einer Woche befindet, mein Schutzmechanismus ist. Echt? Hätte ich kaum geglaubt;-)Und ich lerne, wie sich Dysästhesien anfühlen, was eine Sensibilitätsstörung ist. Ich kann in meiner rechten Achsel das Pflaster entfernen. Normalerweise müsste das an allen dort vorhandenen Haaren ziehen und zerren. Ich spüre das aber nicht oder nur minimal. Dafür spielen diverse sensible Nerven dieser Region verrückt, bevorzugt nachts. Aua. Meine Bezugsschwester ist die Nachtschwester, ich bin ein nächtlicher Novamin-Junkie.
Freitags: Oberarztvisite um kurz vor 7 Uhr morgens. Ich schlafe noch, viele Fragen fallen mir nicht ein. Ich bekomme einen Termin zur Kontrolluntersuchung beim Chefarzt und gehe nach Hause.
Diesmal ist aber etwas verkehrt. Ich werde nach einigen Daten und Telefonnummern gefragt, muß unterschreiben, bekomme Thrombosestrümpfe angemessen - und finde mich plötzlich auf der falschen Seite des Klinikalltags wieder. Nach der Achterbahn der Gefühle der letzten Tage, Angst, Verzweiflung, Sorge, Schmerz, aber auch Freude, Spaß und Geborgenheit,alles in raschem Wechsel, überwiegt nach der Krankenhausaufnahme die Zuversicht. In wenigen Stunden bin ich diesen Tumor los. Dann ist er WEG, kann erst mal keinen weiteren Schaden mehr anrichten. Die Schlaftablette lege ich um 22Uhr aufs Nachtkästchen, drehe mich um und schlafe bis zum nächsten Morgen.
11.Mai 2009: Ich strahle. Nicht vor Freude, nein, radioaktiv. Zumindest 4 meiner Lymphknoten in der rechten Achselhöhle tun das, nachdem sie mit einem radioaktiven Medikament markiert wurden. In weniger als 1 Stunde muß ich mich von ihnen trennen, sie sollen Aufschluss darüber geben, ob sich schon bösartige Zellen in das Lymphsystem ausgebreitet haben. Dann geht es mal wieder sehr schnell. Beruhigungspille, Thrombosestrümpfe und OP-Hemdchen an, schnell aufs WC und ab ins Bett, ab in den OP. Die Beruhigungspille hätte vielleicht noch etwas mehr Zeit gebraucht, ich habe Dinge gesehen und mitbekommen, von denen ich eigentlich nichts wissen wollte. Wie man eine Narkose einleitet wusste ich auch schon vorher, aber ich habe sogar die ersten Atemzüge Narkosegas noch bewusst eingeatmet, erst dann kam der Filmriss. Gegen 13 Uhr wurde ich wieder wach. Mein Busen war noch da, eindeutig. Aua. Ich bekam ein Schmerzmedikament, das mich gleich wieder ins Träumeland schickte. Kurz darauf fand ich mich in meinem Zimmer auf der Gyn-Station wieder. Nach einiger Zeit die ersten Telefonate. Mir geht es gut, leichte Schmerzen aber alles ok. Später kam die Chefarztvisite. Die Op ging gut, es konnte brusterhaltend operiert und der Tumor großzügig entfernt werden. Alle Lymphknoten waren tumorfrei. Ich bin glücklich. Noch am selben Nachmitag darf und kann ich wieder aufstehen. Abends kommt der erste Besuch. Nachts gibt es dann doch noch stärkere Schmerzen, die sich aber mit Novamin bekämpfen lassen.
Dienstag Vormittag spaziere ich 3 Runden über die Station und am Nachmittag gleich bis vors Haus.
Mittwoch steht die Skelettszintigrafie am Programm. Ich strahle wieder, von innen heraus. Schon wieder radioaktiv. Die Injektion der Radioaktivität gestaltet sich als ein besonderes Spektakel. Dann der Verbandswechsel. Unter normalen Umständen sind Verbandswechsel, wie überhaupt alles, was mit Wundmanagement zu tun hat, mein Thema. Aber kaum gehts ans eigene Fell... Wie oft hatte ich schon eine Lasche in einer Wunde platziert oder wieder entfernt, ehrlich, ich habe nicht mitgezählt. Diese eine, die in meiner rechten Brust, hätte mich beinahe zum Kollabieren gebracht. Wie viele Redons habe ich schon gezogen, keine Ahnung. Tief einamen - und mit einem lauten Schrei wieder ausatmen. Himmel, das tat weh. Aber es ist weg. Nach einer schier endlosen Minute oder zwei ging dann auch der Schmerz und kam zumindest Tagsüber nicht mehr wieder. Später erfolgte dann die eigentliche Szintigrafie. Vom vielen Laufen der letzten Wochen zickte mein Schienbeinkantensyndrom. Das konnte man in der Szintigrafie natürlich deutlich erkennen und sorgte dann auch für die entsprechende Aufregung unter den MTAs. Aber schlußendlich war alles in bester Ordnung. Wieder eine Sorge weniger.
Am Donnerstag lerne ich vor allem eines: Warten. Auf den Sozialdienst, auf die Physiotherapie, auf den Psychoonkologen, auf das Thoraxröntgen. Ich lerne auch, dass Angst in meiner Situation normal ist, zumindest für Psychoonkologen. Und dass die Schreckstarre, in der sich mein Geist seit über einer Woche befindet, mein Schutzmechanismus ist. Echt? Hätte ich kaum geglaubt;-)Und ich lerne, wie sich Dysästhesien anfühlen, was eine Sensibilitätsstörung ist. Ich kann in meiner rechten Achsel das Pflaster entfernen. Normalerweise müsste das an allen dort vorhandenen Haaren ziehen und zerren. Ich spüre das aber nicht oder nur minimal. Dafür spielen diverse sensible Nerven dieser Region verrückt, bevorzugt nachts. Aua. Meine Bezugsschwester ist die Nachtschwester, ich bin ein nächtlicher Novamin-Junkie.
Freitags: Oberarztvisite um kurz vor 7 Uhr morgens. Ich schlafe noch, viele Fragen fallen mir nicht ein. Ich bekomme einen Termin zur Kontrolluntersuchung beim Chefarzt und gehe nach Hause.
Ein ganz besonderer Geburtstag
Eigentlich geht es mir gut. Saugut sogar. Ein dezenter Schmerz hält seit der Biopsie an, ob der echt ist oder nur in meiner Psyche stattfindet, wer weiß?
Schon in den letzten Wochen hatten wir mit älteren Kollegen öfter darüber gesprochen, wie schön das doch früher mal war. Wer Geburtstag hatte, brachte Kuchen mit, es wurde Kaffee gekocht, Schwestern/Pfleger und Sekretärinnen eingeladen und mal für eine Stunde zusammen Pause gemacht und gemeinsam gefeiert. Im zunehmenden Stress der letzten Jahre sei diese Tradition aber untergegangen.
Also sollte mein 30er Anlass sein, diese Tradition wieder aufleben zu lassen. Nachdem sämtliche OP-Vorbereitungen Donnerstags erledigt werden mussten, stand ich mit meiner besten Frundin noch bis spät in die Nacht am Herd. 2 Torten á 7 Eier, massenhaft Muffins, eine ganz normale Geburtstagsvorbereitung, könnte man meinen. Wäre da nicht ständig dieses eine Gesprächsthema. Und die Angst.
Der Freitag wird zu meinem Festtag. Mittags gibt es Kaffe und die selbstgebackene Torte im Schreibbüro. Nachdem die Arbeit erledigt ist, geht es flugs nach Hause, seit Monaten ist eine Grillfete geplant. Wie in Trance hatte ich zwar den Inhalt einer halben Lidl-Filliale eingekauft aber ansonsten noch nichts vorbereitet. Also war erst mal Gemüse schnibbeln, Cevapcici rollen, Fleisch würzen usw. angesagt. Während ein Gewitter die letzte Hoffnung auf eine Party im Freien zerstörte. Also stürmten 8 Erwachsene und 2 Kids meine Wohnung. Mein Nachbar, Koch aus Leidenschaft, erwies sich als perfekter Grillmeister und Tischdecker.
Wir hatten riesen Spaß bis 3 Uhr nachts, eine gelungene Feier wie selten zuvor. Ich habe sie in vollen Zügen genossen.
Der Geburtstag selbst verlief dann etwas ruhiger und endete mit einer sehr schönen Einladung zu köstlichem Essen.
Schon in den letzten Wochen hatten wir mit älteren Kollegen öfter darüber gesprochen, wie schön das doch früher mal war. Wer Geburtstag hatte, brachte Kuchen mit, es wurde Kaffee gekocht, Schwestern/Pfleger und Sekretärinnen eingeladen und mal für eine Stunde zusammen Pause gemacht und gemeinsam gefeiert. Im zunehmenden Stress der letzten Jahre sei diese Tradition aber untergegangen.
Also sollte mein 30er Anlass sein, diese Tradition wieder aufleben zu lassen. Nachdem sämtliche OP-Vorbereitungen Donnerstags erledigt werden mussten, stand ich mit meiner besten Frundin noch bis spät in die Nacht am Herd. 2 Torten á 7 Eier, massenhaft Muffins, eine ganz normale Geburtstagsvorbereitung, könnte man meinen. Wäre da nicht ständig dieses eine Gesprächsthema. Und die Angst.
Der Freitag wird zu meinem Festtag. Mittags gibt es Kaffe und die selbstgebackene Torte im Schreibbüro. Nachdem die Arbeit erledigt ist, geht es flugs nach Hause, seit Monaten ist eine Grillfete geplant. Wie in Trance hatte ich zwar den Inhalt einer halben Lidl-Filliale eingekauft aber ansonsten noch nichts vorbereitet. Also war erst mal Gemüse schnibbeln, Cevapcici rollen, Fleisch würzen usw. angesagt. Während ein Gewitter die letzte Hoffnung auf eine Party im Freien zerstörte. Also stürmten 8 Erwachsene und 2 Kids meine Wohnung. Mein Nachbar, Koch aus Leidenschaft, erwies sich als perfekter Grillmeister und Tischdecker.
Wir hatten riesen Spaß bis 3 Uhr nachts, eine gelungene Feier wie selten zuvor. Ich habe sie in vollen Zügen genossen.
Der Geburtstag selbst verlief dann etwas ruhiger und endete mit einer sehr schönen Einladung zu köstlichem Essen.
Was gute Freunde wert sind
bemerkt man leider viel zu selten. Ein großes DANKESCHÖN allen, die mich kennen, die im Alltag mit mir zuammenarbeiten, die ohne großes Meckern meine Bereitschaftsdienste übernommen haben, die für Ablenkung sorgen wenn es notwendig ist. Die mir stundenlang mit fachlichem Wissen und eigener Erfahrung zur Seite stehen. Ein genauso großes Danke an meinen Chef und die übrige Klinikleitung, die mich von Anfang an vor einer großen Sorge bewahrt haben, nämlich der um meinen Job. Und ein extragroßes Danke an meinen Chef und seine Familie für die vielen Einladungen zu köstlichem Essen, zuhause und im Restaurant.
Mindestens genauso viel Dank gebührt meinen Eltern, die trotz der großen Entfernung immer ein offenes Ohr haben und auch vor spontanen Ausflügen vom Alpensüdrand an die Nordsee zur Arbeitszeit nicht zurückschrecken.
Mindestens genauso viel Dank gebührt meinen Eltern, die trotz der großen Entfernung immer ein offenes Ohr haben und auch vor spontanen Ausflügen vom Alpensüdrand an die Nordsee zur Arbeitszeit nicht zurückschrecken.
Und dann ging plötzlichalles ganz schnell
30. April 2009: Mein erster Termin im Brustzentrum. Eine Ultraschalluntersuchung wirkt plötzlich wie ein Horrorfilm. 100.000 Fragen schießen durch meinen Kopf, der Oberarzt, der mich untersucht, beantwortet sie beinahe alle. Ehrlich und geradeaus. Angst habe ich sowieso schon seit dem Besuch beim niedergelassenen Frauenarzt. Der OA versucht mich zu beruhigen. Es sieht zwar shice aus, aber im Ultraschall lässt sich keine Diagnose stellen. In der dreidimensionalen Untersuchung, mit der normalerweise werdende Mütter ihre Babys bestaunen sehe ich einen Tumor, 3x2x3 cm groß, unscharf begrenzt, so viel Mikrokalk, dass man ihn in der Sonographie schon sieht (das dürfte normalerweise gar nicht sein). Daneben noch ein 2. Gewächs. Der OA meint, er würde das Ding am liebsten jetzt und sofort biopsieren, das sieht böse aus, das kann er sich bei einer 29jährigen Patientin aber nicht vorstellen. Problem daran - nach einer Biopsie kann wochenlang keine Mammographie mehr gemacht werden. Und für jetzt und gleich konnte er keinen Radiologen mehr organisieren. Es war schließlich beinahe 16 Uhr vor einem langen Wochenende. Also bekam ich einen neuen Termin.
4.Mai 2009: Eigentlich hätte ich Bereitschaftsdienst, das heißt 24h Klinikaufenthalt, als Arzt, nicht als Patientin. Stattdessen ist aber schon früh morgens der Weg in ein anderes Krankenhaus geplant. Vorstationäre Aufnahme. Wie bitte? Ich, statiönär, wozu denn? Naja, nur für die Diagnostik eben, danach hat sich das bestimmt erledigt. Erst Mammographie. Dann ein Gespräch samt Untersuchung beim Chefarzt. Blutentnahme. Schlußendlich wieder der Oberarzt vom Donnerstag, Biopsie. Entgegen aller Vorhersagen tat die trotz lokaler Betäubungsspritze aasig weh. Vor Schmerz und Angst geht mein Kreislauf in den Keller. Noch ein Gespräch beim Chefarzt und ich darf wieder nach Hause. Er meldet sich Dienstag abend telefonisch wegen dem Befund und ich bekomme einen Termin für Mittwoch.
6.Mai 2009: Niemand hat angerufen, Dienstag abend nicht und Mittwoch Vormittag auch nicht. Am Nachmittag fahre ich am Krankenhaus-Parkplatz beinahe eine Straßenlaterne um, sie hat es aber unbeschadet überlebt, mein Auto auch, nur das Nummernschild hat eine Delle mehr. 2 Szenarien spuken durch meinen Kopf. A: Dem Pathologen ist etwas dazwischengekommen, mein Befund ist noch nicht fertig. Darauf hoffe ich sehr, denn Szenario B lautet "Schlechte Befunde bespricht man nicht am Telefon mit Patienten". Ein ethischer Grundsatz. Endlich ist es soweit, ich werde von der Arzthelferin aufgerufen. Vom Chefarzt werde ich mit freundlichem Handschlag aber sorgenvollen Blick empfangen. Nach kurzer Untersuchung und Gespräch die Diagnose: Das, was bisher als worst case angesehen wurde, ein DCIS, ein ductales Carcinoma in situ, ist in Wirklichkeit nur noch ein wichtiger Nebenbefund. In mehreren Biopsieteilen wurde ein echter, bösartiger Brustkrebs gefunden. Ich fühle mich wie von einem schweren Stein, nein von einem Erdrutsch, erschlagen.
Eine sofortige Krankschreibung lehne ich dankend ab, ich habe noch zu viel aufzuarbeiten, außerdem kann ich das alles gar nicht glauben. Irgendwann wird der Wecker läuten und mich aus diesem Albtraum holen. Ich vereinbare einen OP-Termin für den 11. Mai, am Wochenende davor möchte ich meinen 30. Geburtstag feiern.
An den Nachhauseweg kann ich mich nicht mehr erinnern. Zucchero sang "Il Volo" in voller Lautstärke aus dem Autoradio und ich habe eine Packung Taschentücher vollgeheult, mehr weiß ich nicht. Fakt ist, ich kam unfallfrei wieder in der Arbeit an. Dort warteten meine Patienten auf mich und lenkten mich erst mal von meinen Problemen ab. Dann kam aber der zweitschwierigste Part des Tages: Wie sage ichs den Anderen. Meine besten Freunde und Freundinnen hatte ich schon während der letzten Tage in meine Probleme eingeweiht. Aber wie sag ichs meinem Chef? Wie wird er reagieren? Wie sag ichs meinen Eltern?
4.Mai 2009: Eigentlich hätte ich Bereitschaftsdienst, das heißt 24h Klinikaufenthalt, als Arzt, nicht als Patientin. Stattdessen ist aber schon früh morgens der Weg in ein anderes Krankenhaus geplant. Vorstationäre Aufnahme. Wie bitte? Ich, statiönär, wozu denn? Naja, nur für die Diagnostik eben, danach hat sich das bestimmt erledigt. Erst Mammographie. Dann ein Gespräch samt Untersuchung beim Chefarzt. Blutentnahme. Schlußendlich wieder der Oberarzt vom Donnerstag, Biopsie. Entgegen aller Vorhersagen tat die trotz lokaler Betäubungsspritze aasig weh. Vor Schmerz und Angst geht mein Kreislauf in den Keller. Noch ein Gespräch beim Chefarzt und ich darf wieder nach Hause. Er meldet sich Dienstag abend telefonisch wegen dem Befund und ich bekomme einen Termin für Mittwoch.
6.Mai 2009: Niemand hat angerufen, Dienstag abend nicht und Mittwoch Vormittag auch nicht. Am Nachmittag fahre ich am Krankenhaus-Parkplatz beinahe eine Straßenlaterne um, sie hat es aber unbeschadet überlebt, mein Auto auch, nur das Nummernschild hat eine Delle mehr. 2 Szenarien spuken durch meinen Kopf. A: Dem Pathologen ist etwas dazwischengekommen, mein Befund ist noch nicht fertig. Darauf hoffe ich sehr, denn Szenario B lautet "Schlechte Befunde bespricht man nicht am Telefon mit Patienten". Ein ethischer Grundsatz. Endlich ist es soweit, ich werde von der Arzthelferin aufgerufen. Vom Chefarzt werde ich mit freundlichem Handschlag aber sorgenvollen Blick empfangen. Nach kurzer Untersuchung und Gespräch die Diagnose: Das, was bisher als worst case angesehen wurde, ein DCIS, ein ductales Carcinoma in situ, ist in Wirklichkeit nur noch ein wichtiger Nebenbefund. In mehreren Biopsieteilen wurde ein echter, bösartiger Brustkrebs gefunden. Ich fühle mich wie von einem schweren Stein, nein von einem Erdrutsch, erschlagen.
Eine sofortige Krankschreibung lehne ich dankend ab, ich habe noch zu viel aufzuarbeiten, außerdem kann ich das alles gar nicht glauben. Irgendwann wird der Wecker läuten und mich aus diesem Albtraum holen. Ich vereinbare einen OP-Termin für den 11. Mai, am Wochenende davor möchte ich meinen 30. Geburtstag feiern.
An den Nachhauseweg kann ich mich nicht mehr erinnern. Zucchero sang "Il Volo" in voller Lautstärke aus dem Autoradio und ich habe eine Packung Taschentücher vollgeheult, mehr weiß ich nicht. Fakt ist, ich kam unfallfrei wieder in der Arbeit an. Dort warteten meine Patienten auf mich und lenkten mich erst mal von meinen Problemen ab. Dann kam aber der zweitschwierigste Part des Tages: Wie sage ichs den Anderen. Meine besten Freunde und Freundinnen hatte ich schon während der letzten Tage in meine Probleme eingeweiht. Aber wie sag ichs meinem Chef? Wie wird er reagieren? Wie sag ichs meinen Eltern?
Rückblick Teil 2...
März 2009: Ich sitze am Flughafen, warte auf das Boarding. Es geht nach Malle. Endlich. Der Winter war lang und kalt, ich lechze nach Sonne und Rennrad. Die perfekte Urlaubsstimmung wird durch ein dezentes Schmerzempfinden aus der rechten Brustregion gestört. Da ich in den Tagen davor viel am Schreibtisch hocken musste, denke ich natürlich an Verspannungen. Irgendwo im Hinterstübchen der kleinen grauen Zellen keimt aber der Gedanke an die "harmlose Gewebeverdichtung" im Busen wieder auf. Die Freude am Trainingslager wurde mir durch eine Erkältung leider vermiest, der Halbmarathon in Berlin kurz darauf war dadurch zwar langsamer als gedacht aber trotzdem sehr schön. Es macht durchaus Sinn, einen so großen Wettkampf mal im Trainingstempo zu laufen. Von Strecke, Partystimmung und Musik bekommt man so mal alles mit. Zu Ostern ist auch an der Nordsee der Frühling eingekehrt. Bilanz Gründonnerstag bis Ostermontag: 350km Rennrad, 2xgelaufen, 2x geschwommen, 1x 24h-Bereitschaftsdienst. Da mich ein unangenehmes Gefühl im rechten Busen inzwischen fast ständig begleitet, mache ich mir einen Termin beim Frauenarzt in der nächsten Stadt aus. Da sich die Stelle aber immer noch so anfühlt wie im Herbst, denke ich mir nichts besonderes dabei.
Der 22. April 2009 wird, ohne es zu ahnen, zu einem sehr, sehr wichtigen Tag in meinem Leben. Besagter Gynäkologe hält nur für Sekundenbruchteile den Ultraschallkopf auf meine Brust... und lässt ihn vor Schreck beinahe fallen... stammelt was von Brustzentrum, gibt mir eine Überweisung und 2 Telefonnummern mit. Am nächsten Morgen vereinbare ich einen Termin im Brustzentrum des WKK Heide.
Der 22. April 2009 wird, ohne es zu ahnen, zu einem sehr, sehr wichtigen Tag in meinem Leben. Besagter Gynäkologe hält nur für Sekundenbruchteile den Ultraschallkopf auf meine Brust... und lässt ihn vor Schreck beinahe fallen... stammelt was von Brustzentrum, gibt mir eine Überweisung und 2 Telefonnummern mit. Am nächsten Morgen vereinbare ich einen Termin im Brustzentrum des WKK Heide.
Rückblick - Wie alles begann...
Ein lauer Herbstabend 2008. Ich sitze vorm Computer, lese e-mails und surfe auf meinen Lieblingsseiten herum. Und kratze mich rein zufällig, wie bestimmt schon 1000mal davor, in der rechten Achsel. Ebenso rein zufällig fahren meine Finger danach über meine rechte Brust. Und spüren etwas, was da nicht hingehört. Eine neue Beule, es juckt, ein Mückenstich. Nach gut 10 Tagen fühlt sich der "Mückenstich" aber immer noch unverändert an. Erste Alarmglocken schrillen. Inerhalb eines Vormittages telefoniere ich mit allen gynäkologischen Praxen im Umkreis vom 100km (ich lebe am Land, deshalb waren das gar nicht so viele), es sind Herbstferien, also Urlaubszeit und nicht nur einmal werde ich abgewiesen, weil keine neuen (Kassen)Patientinnen mehr angenommen werden. Schließlich finde ich eine Ärztin, die mich auch gleich am nächsten Tag untersuchen möchte.
Nach ausführlicher klinischer und sonografischer Untersuchung die Entwarnung. Eine Gewebeverdichtung, die zwar in der Brust und nicht in der Haut liegt, aber keinen Krankheitswert hat. Falls sich die Größe verändert, sollte wieder eine Kontrolle erfolgen. Sonst nichts. Sie gab mir noch etwas mit auf den Weg -Nicht zu oft tasten, das macht nur nervös.
Schnell war das Thema wieder in den Hintergrund gedrängt. Das Leben dreht sich um Arbeit und Sport. Ich fühle mich gesund, mehr sogar, ich fühle mich richtig gut, freue mich auf ein Triathlon-Trainingscamp Ende März auf Mallorca und eine warme Jahreszeit mit vieeeeel Rennrad- und Lauftraining, "echten" Schwimmunterricht, garniert mit erfolgreichen Lauf und Triathlonwettkämpfen.
Beruflich befasse ich mich mehr und mehr mit dem Gedanken an die Facharztprüfung zur Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt, im Sommer 2010 möchte ich sie ablegen. Ein ehrgeiziges Ziel, aber ich habe da ein Vorbild... Die Arbeit mit den Patienten macht mehr als Freude, ich arbeite in einem Team, das großteils zusammenhält wie Pech und Schwefel. Sowohl von Patienten als auch Vorgesetzten gibt es positives Feedback ohne Ende.
Kurz gesagt, mir geht es saugut.
Nach ausführlicher klinischer und sonografischer Untersuchung die Entwarnung. Eine Gewebeverdichtung, die zwar in der Brust und nicht in der Haut liegt, aber keinen Krankheitswert hat. Falls sich die Größe verändert, sollte wieder eine Kontrolle erfolgen. Sonst nichts. Sie gab mir noch etwas mit auf den Weg -Nicht zu oft tasten, das macht nur nervös.
Schnell war das Thema wieder in den Hintergrund gedrängt. Das Leben dreht sich um Arbeit und Sport. Ich fühle mich gesund, mehr sogar, ich fühle mich richtig gut, freue mich auf ein Triathlon-Trainingscamp Ende März auf Mallorca und eine warme Jahreszeit mit vieeeeel Rennrad- und Lauftraining, "echten" Schwimmunterricht, garniert mit erfolgreichen Lauf und Triathlonwettkämpfen.
Beruflich befasse ich mich mehr und mehr mit dem Gedanken an die Facharztprüfung zur Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt, im Sommer 2010 möchte ich sie ablegen. Ein ehrgeiziges Ziel, aber ich habe da ein Vorbild... Die Arbeit mit den Patienten macht mehr als Freude, ich arbeite in einem Team, das großteils zusammenhält wie Pech und Schwefel. Sowohl von Patienten als auch Vorgesetzten gibt es positives Feedback ohne Ende.
Kurz gesagt, mir geht es saugut.
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